DiLämma Rocktheater: NACHBARN im Lockdown
Eine musikalische Erzählung über eine Hausgemeinschaft im Ausnahmezustand. Menschen wie du und ich.
NACHBARN - eine musikalische Erzählung über eine Hausgemeinschaft im Lockdown
Ein normales Haus, in dem ganz normale Menschen wohnen, die ein ganz und gar normales Leben führen. Eltern. Kinder Paare. Alleinstehende. Greise. Man grüßt sich, nimmt Pakete entgegen, lauert hinterm Türspion, lässt einander gewähren – alles ganz normal.
Lockdown: Gemeinsam allein
Was aber passiert, wenn die Außenwelt verrücktspielt, wenn das Hamsterrad der Tage gestoppt und der Rückzugsort zum Mittelpunkt des Lebens wird, wenn NACHBARN die einzigen Personen sind, die man wirklich noch trifft? Lockdown. Urplötzlich sind die Bewohner des Hauses auf sich selbst zurückgeworfen und gemeinsam allein.
Nächster Auftritt: 26.03.2022 in Reinstorf
NACHBARN im Lockdown - die musikalische Erzählung von DiLämma Rocktheater über eine Hausgemeinschaft im Ausnahmezustand - live im One Word in Reinstorf. Wir freuen uns drauf! Zur Website.
NACHBARN: Fünf Charaktere aus unterschiedlichen Generationen
Tauchen Sie ein in das Innenleben einer Hausgemeinschaft und ihrer Charaktere. Ängste, Geheimnisse, Träume, Regeln und Konflikte. Isolation und Interaktion. Stillstand und Veränderung. Eine musikalische Erzählung, ein Spiegelbild unserer Zeit, eine Einladung zum Maskenball.
Löschi, Feuerwehrmann, Mitte 30
Löschi (Erzähler)
Guter Typ. Mitte 30. So ´n Bär! Kein Stubenhocker. Auf den ersten Blick vielleicht nicht die hellste Kerze auf der Torte, aber – glauben Sie mir – ein Pfundskerl mit gelebten Überzeugungen. Der haut nicht ab, wenn es mal brenzlig wird. Nein, der nicht! Ganz in Gegenteil! Der, der kommt mit Blaulicht angerast und haut uns alle raus. Aber sowas von! Löschi - im Wesen und im Beruf mit Leib und Seele: Feuerwehrmann!
Songtext-Auszug: FEUERWEHRMANN (Löschi)
Eingeklemmt in deinem PKW,
plattgemacht von einem LKW.
Wenn dein Keller voller Wasser ist,
deine Katze auf ´nem Baum festsitzt.
Dann rück ich an, bin für euch da -
mit Blaulicht, Martinshorn, tatütata.
Ich bin Feuerwehrmann, ein echter Fire-Fighter,
ein Feuerwehrmann, ein ständig Bereiter.
Kräftig und gesund, immer heiter.
Ein Feuerwehrmann, ein echter Fire-Fighter!
Saira Fink, Flugbegleiterin, Mitte 30
Frau Fink (Erzähler)
Neben Löschi wohnt Frau Fink. Saira Fink. Etwa gleichalt. Flugbegleiterin. Wenn sie zuhause ist, sieht und hört man sie eigentlich nicht. Dann möchte sie einfach nur in Ruhe gelassen werden. Ansonsten jettet sie um den Globus.
„Nie zuvor war die Welt so klein wie heute“, sagt sie. „Und ich bin wie ein Vogel, der sie sehen will - all ihre Wunder.“
Songtext-Auszug: FERNE LÄNDER (Frau Fink)
Ferne Länder, fremde Kulturen,
die Neugier treibt mich auf weite Touren.
Hab schon mehrfach die Welt umrundet,
als Flugbegleiterin die Erde erkundet.
Nur zu Hause will ich alleine sein,
ausspannen in vertrautem Heim.
Ohne Reden, Lächeln, ständiges Nicken,
auf hohen Schuhen, die ständig umknicken.
Dieser Alltag kostet mich auch Kraft und Mühe,
also lasst mich bitte einfach in Ruhe.
Frieda, 17, geht noch zur Schule
Frieda (Erzähler)
Oder Frieda, 17. Geht noch zur Schule. Sie mögen ja über die Jugend von heute denken, was Sie wollen, aber Frieda – Frieda ist toll! Frieda meint es ernst. Lebt vegan, kauft nur Produkte aus der Region, engagiert sich bei Fridays for Future. Gleichzeitig ist sie unverblümt neugierig und lebenslustig. Feiert, tanzt, lacht für ihr Leben gern!
Songtext-Auszug: WIR MÜSSEN WAS TUN (Frieda)
Wir machen mobil, sind aufgestanden,
die Büchse der Pandora ist aufgegangen.
Wir haben unsere Stimmen erhoben,
sind für das Klima in den Kampf gezogen.
Nichts hören, nichts sehen, nichts fühlen, nichts schmecken,
wie der Strauß mit dem Kopf im Sand verrecken.
Hört auf so zu schauen als wenn‘s euch nicht betrifft,
wir sitzen gemeinsam auf ‘nem sinkenden Schiff!
Wir müssen was tun, nicht nur mit Worten,
Selbstgefälligkeit herrscht aller Orten.
Wir müssen was tun, wir brauchen die Wende
- Dekadenz ist der Anfang vom Ende!
Nörgel, Friedas Vater
Nörgel (Erzähler)
Frieda lebt hier allein mit ihrem Vater – so ´n alter Nörgler und Ordnungsfanatiker. Mag es nicht, wenn es lustig und gesellig wird. Die beiden haben es nicht gerade leicht miteinander. Da fliegen manchmal ganz schön die Fetzen. Sie will raus ins Leben und die Welt verbessern. Er würde sie am liebsten einsperren und vor Illusionen und der Welt da draußen beschützen, hält nichts von den Hirngespinsten der Jugend und Friedas Freunden. „Das sind doch alles drogenkonsumierende Träumer, die uns eines Tages auf der Tasche liegen oder jämmerlich zugrunde gehen. So kann man doch nicht leben!"
Songtext-Auszug: GREIF NICHT NACH DEN STERNEN (Nörgel)
All dies Gerede, von sinkenden Schiffen,
denen geht’s doch nur darum, gemeinsam zu kiffen.
Die sollten einfach mal was Schaffen gehen,
damit sie endlich etwas klarer sehen.
Greif nicht nach den Sternen, von Träumen kann man nicht leben.
Greif nicht nach den Sternen, wer hat dir diesen Schwachsinn eingegeben!
La Grande Dame, genannt "die Diva", 80
La Grande Dame (Erzähler)
Ebenfalls nicht immer leicht gehabt hat es unsere Grande Dame. 80! Eine wahre Diva. Du kannst heute noch sehen, wie zauberhaft schön sie einmal gewesen ist. Ihr gehört das Haus. Ins Quatschen darfst du mit ihr nicht kommen. Dann erzählt sie dir von ihrem Leben, ihren Erfolgen, wo sie überall war, wen sie alles kannte, macht Andeutungen, mit wem sie vielleicht mal was hatte. Ha! Die Diva – unser Superstar!
Songtext-Auszug: SUPERSTAR (Diva)
Ich war ein Superstar, das ist nicht gelogen,
jetzt hab ich mich zurückgezogen.
Man nannte mich Diva, oder auch Grande Dame,
im Alter wurden mir die Flügel lahm.
Ich war ein Superstar, im Blitzlichtgewitter,
der Abschied von der Bühne war ziemlich bitter.
War es gewohnt, im Zentrum zu stehen,
dass sich die Menschen nach mir umdrehen.
Ich war ein Superstar, doch nun bin ich raus,
meine Bühne ist jetzt dieses Haus.
Kann hier so manchem gute Einsätze geben,
sonst verpassen sie das Wichtigste im Leben.
Merle Regenbogen als alle Hausbewohner (Gesang, Schauspiel, Tanz)
Löschi, Frau Fink, Frieda, Nörgel und die Diva - die Sängerin und Schauspielerin Merle Regenbogen verkörpert allein durch Gestus, Schauspiel und Gesang alle Hausbewohner und erzeugt mit vermeintlich minimalistischen Mitteln ein wahres Gänsehaut-Feuerwerk. Lassen Sie sich verzaubern und lernen Sie die Bewohner des Hauses in all ihren Facetten lieben und kennen.
Musik: Oliver Greinus (Tasten) und Dirk Hartmann (Gitarren)
Die beiden DiLämma-Urgesteine Oliver Greinus (Tasten) und Dirk Hartmann (Gitarren) initiieren Corona-bedingt die Stückentwicklung in kleinem Kreise, komponieren und arrangieren trotz des Fehlens von Schlagzeug und Bass zauberhafte Songs mit einer musikalischen Qualität und Vielseitigkeit, die schlichtweg begeistert. Nicht überraschend bei dem außergewöhnlichen Können dieser beiden Vollblutmusiker. Balladen, Blues, Rock´n´Roll - es ist alles dabei.
Ein musikalischer Hochgenuss und Klangteppich, der Gesang, Erzählung und die Geschichte der Hausgemeinschaft in wahrhaft großartiger Manier zum Fliegen bringt.
Göran Keetz: "Theatermann" (Erzähler)
DiLämma Rocktheater öffnet die Fenster und Türen zu den innersten Räumlichkeiten ganz normaler Menschen im Ausnahmezustand. Als Individuen wie als Gruppe.
In diesem Sinne: Treten Sie ein in das Treppenhaus menschlicher Begegnungen und erleben Sie fernab von Netflix & Co die Entwicklung einer Hausgemeinschaft im Lockdown vom Ich zum Wir.
Ausgerechnet er (Auszug Erzählertext)
„Brauchen Sie was?“, habe ich ihn noch gefragt, als ich ihm aus dem Weg gesprungen bin.
„Bisschen was einkaufen wär echt ´ne Hilfe“, hat er gesagt und 100 Euro oben auf die Briefkästen gelegt. „Danke, Mann! Bier wär toll“.
Und dann ist dieser Bär von einem Mann vollkommen niedergeschlagen die Treppe hoch und hat sich in seiner Bude eingeschlossen. Quarantäne. Ausgerechnet er.
Textauszug: Sie tanzt allein (Löschi)
Sie kommt das Treppenhaus hinab, ihr Zopf wippt auf und wieder ab.
Ich seh ihr nach – den ganzen Flur, ihr Duft bleibt eine zarte Spur.
Sie tanzt allein im Dämmerlicht, unnahbares Lächeln im Gesicht.
Ich seh sie immer – sie sieht mich nicht.
Woran denkst du, wenn es leise ist,
wenn niemand da und du alleine bist?
Wovon träumst du, wenn du schlafen gehst,
wenn niemand dir zur Seite steht?
Wie die Entstehung so das Ergebnis: Das etwas anderes Rocktheater - eine musikalische Erzählung
NACHBARN unterliegt schon in der Entstehung besonderen Bedingungen. Corona. Es ist schlicht nicht dran zu denken, dass Schlagzeug, Bass, Gitarre, Keyboard, Sängerinnen und Sänger zusammenkommen, um das 5. DiLämma Rocktheater gemeinsam zu erfinden, zu texten, zu komponieren, geschweige aufzuführen. Maximal zwei Haushalte. Singen in geschlossenen Räumlichkeiten verboten.
Was also tun? Warten? Hände in den Schoß? Nein! Die Band-Urgesteine und Chefkomponisten Dirk Hartmann (Gitarren) und Oliver Greinus (Tasten) initiieren die Stückentwicklung im kleinen Kreise. Die Schauspielerin, Sängerin und Solokünstlerin Merle Regenbogen (alle Hausbewohner) und Göran Keetz (Erzähler) komplettieren das Quartett – beide erstmals 2018 beim 4. DiLämma Rocktheater NEULAND mit im Boot.
Wie die Umstände so das Ergebnis: Besonders. Kein klassisches Rocktheater, sondern eine mit einfachsten Mitteln inszenierte musikalische Erzählung mit hoher Intimität und faszinierender musikalischer Virtuosität. Ein berührender Blick hinter die Kulissen einer ganz normalen Hausgemeinschaft aus unterschiedlichsten Charakteren und allen Generationen. Ein bewegtes und bewegendes Spiegelbild unserer Zeit.
In diesem Sinne: Treten Sie ein in das Treppenhaus zwischenmenschlicher Begegnungen!
Unser Website befindet sich aktuell im Umbau. Etwas Geduld bitte!
Hinweis: Wir gestalten unsere Webpräsenz gerade neu. Daher geht hier vermutlich ab und an noch einiges durcheinander. Wir bitten um Geduld. Bei Fragen - freuen wir uns auf eine Nachricht von Ihnen / von dir. Vielen Dank!
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